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In den Gasthöfen, Restaurants, Wirtshäusern und Biergärten der Fränkischen Schweiz wird überwiegend regionale fränkische Küche angeboten: Schweinebraten, Schäufele, Rinderbraten, Wild- und Fischgerichte sowie deftige Brotzeiten. Manche Gasthäuser wie etwa der Goldne Stern in Muggendorf oder das Hotel Bettina in Treppendorf führen gelegentlich zusätzlich zu ihrem "normalen" Angebot Themen-Wochen wie Mediterrane Küche
oder Fischwoche
durch.
Die Zeiten, als Nürnberger und Bayreuther sonntags zum Mittagessen in die Fränkische Schweiz strömten, weil das Mittagessen dort nur halb so teuer war wie zuhause, sind zwar längst vorbei, aber überwiegend werden Speisen und Getränke noch zu gemäßigten Preisen angeboten.
Vorwiegend in der warmen Jahreszeit laden in der Fränkischen Schweiz viele Dorf- und Vereinsfeste zu fränkischen Köstlichkeiten ein. Als Beispiel sei hier das alljährliche Backofenfest in Gasseldorf (Bild) genannt, wo es Schweinshaxen heiß aus dem Backofen gibt. Ob und zu welchem Zeitpunkt das Backofenfest im Corona-Jahr 2020 stattfinden wird, weiß ich gerade nicht. Informieren Sie sich bitte auf der Gasseldorf-Website.
Hier finden Sie meinen kleinen Gasthaus- und Biergartenführer.
In der Fränkischen Schweiz wandern und zur Brotzeit frisch geräucherten Fisch genießen? Auf dem Mühlenweg entlang der Aufseß von Doos nach Draisendorf finden Sie in Wüstenstein die Forellenzucht Aufseßtal der Familie Schwegel. Geräuchert wird dienstags und freitags. Stangenweißbrot, Wein und Meerrettich müssen Sie aber selber mitbringen. Picknicktische stehen in 300 Metern Entfernung ortseinwärts. Außerdem je nach Jahreszeit im Angebot: Saiblinge, Schleien, Aale und Karpfen. (Der Fisch-Verkaufswagen der Familie Schwegel steht übrigens auch jeden Donnerstag am Erlanger Wochenmarkt am Schloßplatz.)
Wiener Würstchen stehen als schneller Imbiß vielfach auf der Speisenkarte. Eigentlich müßten sie Gasseldorfer Würstchen
heißen, denn ihr Erfinder Johann Georg Lahner wurde 1772 in Gasseldorf geboren, erlernte in Frankfurt das Metzgerhandwerk und gründete im Jahr 1804 in Wien eine eigene Metzgerei.
Ergänzt wird das Speisenangebot durch griechische und italienische Spezialitäten, denn in einigen Ortschaften der Fränkischen Schweiz haben längst Griechen und Italiener ihre Restaurants eröffnet. In Gasseldorf etwa wird die einzige Gaststätte am Ort (Restaurant & Biergarten Bei Laki) von einem Griechen betrieben.
Gelegentlich verirren sich auch einige sogenannte Weißwürste in die Fränkische Schweiz und werden dann, entgegen den Eßgewohnheiten in ihrem Heimatland, sogar nach 11:00 Uhr zum Verzehr angeboten (gesehen zum Beispiel im Biergarten am Streitberger Freibad).
Wollten wir in Franken politisch korrekt
sein, müßten wir die ihrer Münchener Heimat entrissenen Weißwürste wohl als Würste mit Migrationshintergrund
bezeichnen.
Eines steht fest: Es muß kein Bier aus Andechs, Erding, Milwaukee oder München eingeführt werden, denn Oberfranken weist weltweit die höchste Brauereidichte (Brauereien je Einwohner) auf.
Alleine in der Fränkischen Schweiz gibt es etwa 70 Brauereien (aktuelle Brauereiliste). Den Brauerei-Weltrekord hält die Gemeinde Aufseß an der Aufseß mit 4 Brauereien auf 1500 Einwohner. Zum Vergleich: In ganz Kroatien mit 4,6 Millionen Einwohnern gibt es auch nur vier Brauereien, dort entfällt also eine Brauerei auf 1.150.000 Menschen.
Die Fränkische Schweiz ist zudem Heimat vieler gebrannter Schnäpse und auch Kräuterliköre wie etwa des Original Franken Bitter aus Ebermannstadt.
In der Fränkischen Schweiz gibt es sogar ausgeschilderte Bierwanderwege, etwa den Brauereienweg Aufseß, der die 4 Brauereigasthöfe in Aufseß und den Ortsteilen verbindet (Rundwanderweg 14 km), den Fünf-Seidla-Steig rund um Gräfenberg / Thuisbrunn (5 Brauereigasthöfe, Rundwanderweg 15 km) oder den Brauereienweg Heiligenstadt - Leinleitertal mit Start in Heiligenstadt (2 Brauereigasthöfe, Rundwanderweg 14,5 km).
Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen will: Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg hat seinen Linienverkehr in der Fränkischen Schweiz erweitert, und zusätzlich gibt es auch mehrere VGN-Freizeitlinien, zum Beispiel den Brauereien-Wander-Expreß (Freizeitlinie 221). Sie können sich die Broschüre auf der verlinkten VGN-Seite als PDF-Datei runterladen.
Wer amerikanischen Hatzfraß liebt, muß in der Fränkischen Schweiz Hunger leiden oder sich schon während der Anfahrt in Forchheim bei einem der beiden junk food-Tempel eindecken. Einer ist sogar mit einem Turm ausgestattet, von dessen Spitze ein gelbes "M" den Anhängern des American way of food
weithin Trost und Hoffnung spendet ;-)