Die Wiesent - Fluß im Herzen Frankens


... und ihre Nebenflüsse Trubach, Leinleiter, Püttlach und Aufseß
Wandern in der Fränkischen Schweiz, "Dampfbahn Fränkische Schweiz"
Restaurants und Biergärten: Gasthaus- und Biergartenführer
Bilder und Informationen aus Franken von Gösta Thomas
Lied der Franken
Bilder aus der Fränkischen Schweiz, auch als Dia-Schau, stehen im Mittelpunkt meines Netzauftritts. Sie zeigen die Wiesent - Fluß im Herzen Frankens - sowie ihre Nebenflüsse Trubach, Leinleiter, Püttlach und Aufseß, Städte und Orte wie Ebermannstadt, Waischenfeld, Hollfeld, Streitberg und Muggendorf. Mit dabei: Viele Bilder der Museumsbahn "Dampfbahn Fränkische Schweiz" und von Oldtimern der Straße, die mir auf meinen Wanderungen begegneten. Ein kleiner Gasthaus- und Biergartenführer liefert Ihnen fürs Wandern Tipps zu Restaurants und Biergärten.

Die Fränkische Schweiz, gelegen zwischen Erlangen und Bayreuth, und hier insbesondere das Tal der Wiesent bieten vielfältige Möglichkeiten für Erholung und Freizeit: Wandern, Radfahren, Klettern, Bootfahren mit Kanu oder Kajak, Camping-Urlaub, die Besichtigung historischer Städte, Ortschaften und Burgen ... oder einfach Naturgenuß pur. Die Wiesent entspringt bei Steinfeld (etwa in der Mitte zwischen Bamberg und Bayreuth), ist 78 km lang und mündet in Forchheim in die Regnitz. Größere Zuflüsse sind die Kainach (in Hollfeld), die Aufseß (bei Doos), die Püttlach (bei Behringersmühle), die Leinleiter (bei Gasseldorf) und die Trubach (bei Pretzfeld).

Ob Sie hier Ihren Jahresurlaub verbringen oder einen Wochenend- oder Tagesausflug machen wollen: Hier wird für jeden etwas geboten (außer für Anhänger amerikanischer Eßkultur). Für Kinder besonders reizvoll: Die Binghöhle in Streitberg, das Wildgehege in Hundshaupten, Tretbootfahren am Bootsverleih an der Stempfermühle, die Sommerrodelbahn in Pottenstein und eine Fahrt mit der Dampfbahn Fränkische Schweiz von Ebermannstadt, Streitberg oder Muggendorf nach Behringersmühle. Kulturbeflissenen sei empfohlen, den Schloßpark Unterleinleiter, in dem zahlreiche Skulpturen ausgestellt sind, zu besichtigen. Der Schloßpark wird in diesem Jahr (2020) am 26. Juli von 13 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet, Parkführungen werden angeboten. An lauen Sommerabenden werden hier gelegentlich auch Konzerte in festlichem Rahmen veranstaltet.

Und wenn Sie gerne wandern wollen, Ihre Kinder jedoch Wandermuffel sind, hier der Geheimtipp: Parken Sie am Streitberger Freibad, und während sich Ihre Kinder im Freibad tummeln, können Sie einen ganzen Tag lang nach Herzenslust wandern. Der Leo-Jobst-Wanderweg entlang der Wiesent von Streitberg nach Behringersmühle liegt zu 90% im Schatten und ist deswegen auch an heißen Sommertagen gut wanderbar. Seit September 2008 ersetzt endlich eine neu errichtete Brücke die abgerissene Pionierbrücke über die Wiesent zwischen der Stempfermühle und dem Bootsverleih. Nach dem Rückweg oder nach der Rückfahrt mit der Dampfbahn (fährt im Regelfall nur sonntags) lädt der romantische Biergarten am Streitberger Freibad zur Brotzeit unter schattigen Bäumen ein. Übrigens starb der FDP-Politiker Thomas Dehler am 21. Juli 1967 im Streitberger Freibad an Herzversagen. Das sollte Sie aber nicht abschrecken.

Bei einer Einteilung Frankens in Weinfranken und Bierfranken gehört Oberfranken und damit die Fränkische Schweiz zu Bierfranken: Oberfranken hat weltweit die höchste Brauereidichte (Brauereien je Einwohner). Alleine in der Fränkischen Schweiz gibt es etwa 70 Brauereien ( aktuelle Brauereiliste ). Den Brauerei-Weltrekord hält die Gemeinde Aufseß an der Aufseß mit 4 Brauereien auf 1500 Einwohner.

Im unteren Trubachtal zwischen Pretzfeld und Egloffstein liegt aber auch eines der größten zusammenhängenden Obstanbaugebiete Süddeutschlands. Im Frühjahr entfaltet hier die Kirschenblüte ihre weiße Pracht. In Pretzfeld wird mit dem alljährlichen Kirschenfest im Juli die Kirschenernte gefeiert. Die roten Früchte mit einem Durchmesser von bis zu 28 mm werden auch exportiert: Wenn die Bewohner Münchens mal so richtig frische fränkische Früchte essen wollen, gehen sie zum Viktualienmarkt und kaufen Kirschen aus Franken für acht bis zehn Euro je kg. Den Bamberger Domschatz konnten die Wittelsbacher rauben, aber die 60.000 Kirschbäume bleiben in der Fränkischen Schweiz! Die können sie nicht ausgraben, wegschleppen und in den Isarauen wieder einpflanzen.

Wenn Sie bisher noch nicht in der Fränkischen Schweiz und im Wiesenttal waren, möchte ich mit meinen Bildern Ihre Aufmerksamkeit und Neugier wecken. Aber selbst wenn Sie die Fränkische Schweiz wie Ihre Hosentasche kennen: vielleicht ist doch das eine oder andere Bild dabei, dessen Motiv für Sie neu ist. Eisenbahnfreunde finden hier viele Bilder historischer Dampf- und Dieselloks der Dampfbahn Fränkische Schweiz (DFS). Wer sich für alte Autos begeistert, dem empfehle ich die Oldtimer-Bilder aus der Fränkischen Schweiz: Die Oldtimer-Treffen historischer Straßenfahrzeuge in Ebermannstadt, Behringersmühle und Heiligenstadt sind hier fotografisch festgehalten.

Verlassen Sie sich bei Planung Ihres Ausflugs in die Fränkische Schweiz nicht allzusehr auf die Wettervorhersagen des "Bayerischen Rundfunks": Wenn's in Oberbayern regnet, darf die Sonne in Franken nicht scheinen. Die Engländer waren zu ihrer Kolonialzeit erheblich toleranter, als sie den Indern wenigstens den Sonnenschein gönnten, auch wenn Nebelschwaden dick wie Erbsensuppe tief in Londons Straßen lagen. Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, daß das von "MDR 1 Radio Thüringen" (UKW 91,7 MHz) für Thüringen angekündigte bessere Wetter dann auch für Franken zutraf. Recht zuverlässige Wettervorhersagen für "Regnitzland" und die Fränkische Schweiz liefert der Wetterochs aus Herzogenaurach (sehr zu empfehlen).

Blick in die Geschichte: Die Fränkische Schweiz hatte vor den napoleonischen Kriegen in Teilen zum Bistum Bamberg, zum Fürstentum Bayreuth (hier herrschten die Hohenzollern in einer Nebenlinie) und zur Reichsstadt Nürnberg gehört. Der Oberlauf der Trubach war die Fraischgrenze (Verwaltungsgrenze) zwischen dem Bistum Bamberg und der Freien Reichsstadt Nürnberg. Das Fürstentum Bayreuth war nach dem Rücktritt des letzten Fürsten im Jahre 1791 für 15 Jahre lang Bestandteil Preußens, bevor es Napoleon 1806 für vier Jahre Frankreich einverleibte. Franken (und somit auch die Fränkische Schweiz) wurde erst in den Jahren 1803, 1806 und 1810 als Beute von Besatzers Gnaden dem Königreich Bayern, das mit Napoleon verbündet war, zugeschlagen.

Pulvermühle gesprengt: Wanderer entlang der Wiesent südlich von Waischenfeld finden beim heutigen Gasthaus "Pulvermühle" weder ein Mühlrad noch ein historisches Mühlgebäude vor: Dem damalige Pulvermüller war im Jahr 1806 von französischen Offizieren befohlen worden, für die französische Armee Schwarzpulver zu mahlen. Er weigerte sich, weil er dem Feind keine Munition liefern wollte, und sprengte stattdessen die Pulvermühle, wobei er einige französische Soldaten mit in den Tod riß.


  Gösta Thomas

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aktualisiert am 30.05.2020 nach oben ©2004-2024 Gösta Thomas